Fr. 22.11.– So. 24.11. 17:00–22:00
Veranstaltungsort
Halfsister Berlin - Kunstgalerie

Filmfestival
Im Rahmen des dreitägigen 5 Women Film Festivals stehen Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilme fünf georgischer Regisseurinnen auf dem Programm. Bemerkenswert an den Filmemacherinnen ist die Dringlichkeit, mit der sie ihre Themen erzählen und sich dabei mit der georgischen Gesellschaft und ihren Werten kritisch auseinandersetzen. Die Filme sind Seismograph für ein Land, in dem junge Menschen von Europa träumen und die korrupte Regierung in die Fußstapfen von Putins Russland tritt.
Bereits vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine befand sich Georgien in Aufruhr. Die Spannungen nehmen seitdem weiter zu. Das Land ist stark gespalten. Eine weitgehend europäisch orientierte Jugend sieht sich einem eher traditionellen und religiösen Teil der Bevölkerung gegenüber. Der Zugang zur EU ist keine Selbstverständlichkeit mehr.
Gleichfalls fühlen sich Menschen durch die georgische Regierung nicht mehr geschützt, wenn sie vor Kinosälen von Fanatikern und Schlägern angegriffen werden. Der georgische Kulturminister verbietet Filme, die »traditionelle Werte« in Frage stellen. Eine schwierige Situation für Filmemacher_innen in Georgien.
Mit Filmen von Elene Naveriani, Anna Dziapshipa, Salomé Jashi, Mari Gulbiani und Nana Ekvtimishvili.
Texte und Kuration: Pieter Jan Smit und Tante Nino
Alle Filme mit englischen Untertiteln.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Halfsister Berlin
Filmprogramm:
+++ Freitag, 22. November 2024 | 19 Uhr +++
Waiting for Mum (Warten auf Mama)
(2015, Kurzfilm von Nana Ekvtimishvili, 8 MIn.)
Urkomischer Kurzfilm im Innenhof von Tiflis.
In Bloom (Die langen hellen Tage)
(2013, Spielfilm von Nana Ekvtimishvili & Simon Gross, 100 Min.)
Zwei junge Mädchen wachsen im gewalttätigen Tbilissi des Jahres 1992 auf.
+++ Samstag, 23. November 2024 | 17 Uhr +++
Hair
(2015, Kurzfilm von Anna Dziapshipa, 5 Min.)
Stille Betrachtung des Kämmens der eigenen Haare – ein visuelles Statement.
On Being Dziapshipa
(2018, Experimental-Kurzfilm von Anna Dziapshipa, 5 Min.)
Wer bin ich? My name matters.
Self-Portrait Along the Borderline
(2023, Dokumentarfilm von Anna Dziapshipa, 50 Min.)
Autobiografisch, multiperspektivisch, rekonstruierte und dekonstruierte Erinnerungen an ein längst verlorenes Paradies, die mutig ein dringendes und schmerzhaftes Thema ansprechen.
+++ Samstag, 23. November 2024 | 19 Uhr +++
Their Helicopter
(2006, Dokumentarfilm von Salomé Jashi, 22 Min.)
Dokumentarfilm vom Feinsten, in dem das Familienleben in einer abgelegenen Bergregion geschildert wird.
Taming the Garden (Großer Baum auf Reisen)
(2021, Dokumentarfilm von Salomé Jashi, 91 Min.)
Die Entwurzelung eines Landes am Beispiel des absurden Sammelns von jahrhundertealten Bäumen durch einen reichen Mann.
+++ Sonntag, 24. November 2024 | 17 Uhr +++
Before Father Gets Back
(2018, Dokumentarfilm von Mari Gulbiani, 75 Min.)
Chaplins Tramp fängt die Fantasie eines jungen Mädchens in der Pankisi-Schlucht ein. Als der Vater aus einem fernen Krieg zurückkommt, bricht ihre Welt zusammen. Eine unbekannte Welt tut sich auf, eine ungewisse Zukunft steht bevor.
+++ Sonntag, 24. November 2024 | 19 Uhr +++
Blackbird, Blackbird, Blackberry
(2023, Spielfilm von Elene Naveriani, 110 Min.)
Etero, 48, Single in einem georgischen Dorf, verliebt sich unerwartet in einen Mann und ist gefangen zwischen einer Beziehung oder ihrer Unabhängigkeit. Sie navigiert durch ihre Gefühle, während sie sich mit den gesellschaftlichen Normen auseinandersetzt und nach dem Glück sucht.
Elene Naverini wird anwesend sein.
